Zelow    English version    èesky    polsky

Eine der letzten von tschechischen nachweißenbergischen Exulanten gegründeten Gemeinden, wo bis heute Tschechisch zu hören ist und sich Exulantentradition in der Erinnerung der Bewohner erhalten hat, ist Zelow.
Zelow (tschechisch Zelov) wurde im Jahr 1803 gegründet. Seine Gründer waren größtenteils Nachkommen von Tschechen, die in den vierziger Jahren des achtzehnten Jahrhunderts, einer Zeit verstärkter Rekatholisierung, für Ihren evangelischen Glauben Böhmen (vorwiegend Ostböhmen), verließen. Detailliert ist die Geschichte Zelows von seiner Gründung bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts im Buch "Zelow" von Edita Sterikova beschrieben (Verlag Kalich, Prag, 2002).
Weil mit der Zeit die Einwohnerzahl Zelows schnell stieg und der Boden nicht mehr alle ernähren konnte, zerstreuten sich die Einwohner Zelows nicht nur in die nähere Umgebung (Faustynow, Kuczow, Lodz), sondern im Verlauf des 19. Jahrhunderts gingen viele Familien weiter nach Osten (Zyrardow, Wolhynien, Ukraine). Nach Beendigung des ersten, hauptsächlich aber des 2. Weltkriegs, kehrte die Mehrheit der Tschechen zurück ins "Land der Väter" - die Tschechoslowakei.
Auf diesen Seiten möchte ich sukzessive einzelne Familienschicksale darstellen. Für den Zeitabschnitt von 1803 bis 1947 sind praktisch die kompletten evangelischen Kirchenbücher (Matriken) Zelows erhalten; leider sind die Aufzeichnungen der ersten 20 Jahre sehr knapp gefasst. Meine Beiträge sind natürlich abhängig von der Qualität und Menge der verfügbaren Daten- und Informationsquellen wie z. B. die Bücher von Edita Sterikova "Eingeladen nach Schlesien" und "Zelow", baptistische Matriken von Zelow, Matriken der böhmischen Herkunftsorte wie Mezirici, Prepychy, Cernilov sowie der Emigrationsorte wie Hussinetz, Buczek, Kuczow, Lodz, Zyrardow und Michalowka, Bücher der Evangelischen Gemeinde in Bohemka, Internet, lebende Nachkommen von Exulanten ...
Vom genealogischen Blickpunkt sind die Seiten unvollkommen - ich zitiere darin nicht im Einzelnen die Quellen, aus denen ich schöpfte. In der Mehrzahl der dargestellten Ereignisse (Geburt, Konfirmation, Aufgebot, Heirat, Tod) ist jedoch eine Nummer aufgeführt, die das Foto der zugehörigen Matrikenseite zuordnet.
Sofern es Ihnen irgendwie bewusst ist Nachkomme von Exulanten zu sein, Sie aber auf diesen Seiten keine Angehörigen finden, nehmen Sie bitte Kontakt zu mir auf.
Abschließend möchte ich allen danken, die mir so aufopfernd halfen die Exulantenhistorie allmählich zu ergründen, insbesondere Edita Sterikova, Jiri Jersak und Miroslaw Jelinek.

Als ersten habe ich den Stammbaum der Andrs erarbeitet - einerseits ist er der erste im Alphabet, hauptsächlich aber, weil meine Mutter eine geborene Andrsova ist.


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